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Hiking
Asten-Runde  1.338 m Mangfallgebirge Germany / Europe by Panger
Sunday, 06.12.2015
points75

Nachdem der Winter zwischenzeitlich von den Bergen auch schon zu uns ins Voralpenland herabgestiegen war, haben wir das herrliche Wetter am 02. Advent genutzt für eine Bergtour in die nähere Umgebung. Meine Frau (Heidrun), unser Sohn (Michael) und ich haben bei dieser Tour zuerst die Maiwand (1.135 m), dann den Großen Riesenkopf (1.337 m), den Hirschnagel (1.241 m) und am Ende den Rehleitenkopf (1.338 m) besucht. Eingekehrt sind wir abschließend mit vielen anderen Bergfreunden im Berggasthof Hohe Asten (1.104 m). Das verstehen wir unter einer Asten-Runde.

Die Aufnahmen unserer Asten-Runde ergänze ich mit einigen Photos vom 02. Juli (unserem ersten Besuch heuer auf der Maiwand) und vom 28. November (an diesem Tag haben wir bei Schneetreiben unseren Weihnachtsbraten von der Hohen Asten abgeholt).

Zwar mit rotem Warnschild versehen, gibt es dennoch einen Normalweg zur Maiwand. Diesen gehen wir jedoch nur zurück. Unser Anstieg erfolgt von Südosten aus dem Maigraben. Dieser Weg ist nicht markiert und, abhängig von der Jahreszeit, teilweise nur schwer nachvollzieh- und passierbar, da er im Frühjahr und Sommer an manchen Stellen mit hohem Gras und Brennesseln überwachsen ist. Dennoch ist es uns immer wieder eine große Freude, diese selten begangene Tourenvariante zu gehen.

Wir parken unser Auto auf dem Wanderparkplatz in Flintsbach - westlich der Burgruine Falkenstein. Vom Parkplatz geht es unterhalb der Rachelwand vorbei ein Stück weit nach Westen auf dem Philosophenweg. Bald zweigen wir nach links ab und folgen im schönen Laubwald den immer wieder vorhandenen Wegweisern nach Südwesten hinauf zum einzelnen Gehöft Wagner am Berg.

Wir gehen links an ihm vorbei und folgen weiteren Hinweisschildern, die uns zur Forststraße bringen, welche den üblichen Weg zum Petersberg und zur Hohen Asten darstellt. In Kürze erreichen wir den Abzweig nach links hoch zum Petersberg, beachten ihn diesmal aber nicht. Bald danach sehen wir ein weiteres, einzelnes Gehöft auf der rechten Seite. Es ist der Bauer am Berg.

Hier verlassen wir die Forststraße nach rechts und gehen links am Gehöft mit Brunnen vorbei über weites Wiesengelände nach Süden zum Waldrand. Dort steigen wir über den Zaun und folgen dem gut erkennbaren Steig im Wald nach Süden und Westen in Kehren bergauf. Bei einem am Wegrand liegenden Baumstamm, in den kaum mehr erkennbare Zeichen eingeritzt sind, halten wir uns rechts. Kurze Zeit später verzweigt sich der Weg wieder, wir gehen erneut nach rechts. Nach wenigen Minuten steigen wir links hoch und gelangen auf einen mit Gras bewachsenen ehemaligen Karrenweg. Diesem folgen wir nach rechts. Der Weg quert den Osthang des Riesenkopf-Stockes in etwa gleicher Höhe nach Nordwesten und geht nach einiger Zeit in eine Linkskurve über. Bald nach der Linkskurve verzweigt sich der Weg noch einmal. Dieser Abzweig ist im Frühjahr und Sommer mit Gras überwachsen und kaum zu erkennen. Geradeaus in den Wald hinein geht es zur Riesenkopf-Alm und zum Normalweg auf den Großen Riesenkopf und die Maiwand. Wir halten uns hier wieder rechts.

Der insbesondere im Frühjahr und Sommer kaum erkennbare Steig quert den Nordosthang des Riesenkopf-Stockes ebenfalls in etwa gleicher Höhe. In einem weiten Linksbogen kommen wir nach einiger Zeit in lichten Wald. Wenig später erreichen wir den Maigraben, den wir bei einem steinernen Wall queren. Das Steiglein ist jenseits des Baches stellenweise abgerutscht. Der Steilhang wird hier nur leicht ansteigend gequert. Das sollte beachtet werden, da man sonst zu tief quert und den weiteren Anstieg aus dem Maigraben über eine Rampe und eine seilversicherte Steilstufe verpaßt. Die Trittspuren dahin sind erst nahe der Rampe zu sehen.

Das Gelände der Steilstufe setzt sich aus Gras, Schrofen und Baumwurzeln zusammen (UIAA I/A0). Die zwischen den Bäumen gespannte Seilsicherung sollte sehr sensibel benutzt und nur so wenig wie möglich belastet werden - i.e. nicht daran hochziehen. Am oberen Ende der Steilstufe dreht das Steiglein bei einer Gedenktafel nach links. Das Gelände bleibt zwar steil, ist aber vorerst Gehgelände. An umgestürzten Bäumen vorbei steigen wir den steilen Hang hinauf, bis wir weiter oben bei einigen Fichten Trittspuren sehen, die nach rechts zu einem ebenfalls steilen, mit Gras und einigen Wurzeln durchsetzten Schrofenhang führen. Diesen Trittspuren folgen wir und steigen den steilen Schrofenhang (bis UIAA I) hinauf in eine Scharte. In der Scharte halten wir uns rechts und folgen weiteren Trittspuren in Kürze zum Gipfelkreuz der Maiwand.

Am Gipfel gönnen wir uns eine schöne Rast bei herrlichem Wetter. Die Sicht nach Osten über Hohen Madron und Petersberg sowie das Inntal hinweg zu den Chiemgauer Alpen ist beeindruckend. Aber auch in Richtung Süden können wir heute weit schauen.

Nach der Rast gehen wir kurz zurück in die Scharte und sehen von dort, daß am gegenüberliegenden Gratabbruch wieder ein Seil befestigt wurde. Dieses Seil war längere Zeit entfernt gewesen, nachdem es davor für den zum Normalweg alternativen Anstieg während des Abkletterns vom Gratabbruch in die Scharte vor dem Maiwandgipfel verwendet wurde. Wir überwinden den Gratabbruch nun in umgekehrter Richtung aus der Scharte (UIAA II). Dabei benötigen wir das Seil nicht (es ist ja auch als Hilfe für den jenseitigen Abstieg gedacht). Wegen der Aufnahmen geht Michael zuerst, dann steige ich nach dem Photographieren hinterher. Zum Schluß folgt Heidrun, die ich auch gern aufnehmen möchte. Nachdem ich mich dafür positioniert habe, fällt mir ungeschickterweise die Kamera (eine Sony Cybershot DSC-RX100 ohne angeklebten Handgriff) aus der Hand und ca. 10 m tiefer auf den steilen Schrofenhang. Lieb wie sie ist, verzichtet Heidrun auf die kurze Kletterei, steigt den Schrofenhang ein Stück hinab, birgt die Kamera und folgt dem Normalweg über den steilen Waldhang hinauf. Die Kamera ist glücklicherweise nicht auf Schrofen gefallen und mit nur marginalem Schaden weiterhin funktionsfähig. Allerdings habe ich mir bei dem reflexhaften Versuch, die Kamera noch aufzufangen, eine Bänderdehnung am rechten Fuß zugezogen. Das geht im ersten Moment völlig unter, macht sich jedoch im weiteren Verlauf als leicht ziehender Schmerz bemerkbar und steigert sich zum Schluß hin so stark, daß ich vor Schmerzen kaum noch gehen kann (das wird aber erst kurz vor Erreichen der Hohen Asten der Fall sein).

Wir gehen nun erst einmal auf dem Maiwand-Normalweg durch den Wald bis zu der Stelle, wo das rote Warnschild am Waldrand steht. Hier folgen wir noch diesseits des Zaunes den Trittspuren und Hinweisschildern nach rechts und erreichen bald danach mit anderen Bergfreunden den bereits gut besuchten Gipfel des Großen Riesenkopfes. Ein herrliches Panorama erfreut uns und die anderen Besucher auch hier. Wir bleiben für eine kurze Trinkpause.

Vom Gipfel des Großen Riesenkopfes steigen wir, den Trittspuren folgend, nach Süden hinab zum Waldrand. Wir gehen entlang des Waldrandes über das leicht abfallende Weidegelände der Riesenkopf-Alm nach Westen - dem Hirschnagel entgegen. Direkt vor der Südostwand des Berges queren wir entlang des Felsens leicht ansteigend nach rechts. Anschließend leiten uns die Steigspuren zuerst durch lichten Wald und dann über einen steilen, etwas schrofigen und grasdurchsetzten Kamm zum schmucklosen Gipfel des Hirschnagels. Hier sonnt sich außer uns nur noch eine kleine Gruppe von Bergfreunden, die bereits einige Zeit vor uns den Großen Riesenkopf verlassen haben.

Nachdem wir uns von der Sonne haben verwöhnen lassen, steigen wir auf dem Anstiegsweg wieder hinab. Das hier leicht sumpfige Weidegelände der Riesenkopf-Alm queren wir erst ein Stück nach Osten und dann nach Süden, wo ein Durchlass im Stacheldrahtzaun auf uns wartet. Hier queren wir über das restliche Weidegelände zum vor uns sichtbaren Waldrand hin, wo uns eine weitere Öffnung im Stacheldrahtzaun durchläßt. Durch lichten Fichtenwald folgen wir nur hin und wieder sichtbaren Trittspuren aufwärts der Sonne entgegen. Dort oben am jenseitigen Waldrand wartet das Gipfelkreuz des Rehleitenkopfes auf uns.

Wir nehmen uns die Zeit zum Schauen, trinken etwas und gehen dann weiter, als kurz nacheinander zwei Gruppen von Bergfreunden mit uns den kleinen Gipfel besetzen. Der Weg führt uns nun nach Süden noch einmal durch Fichtenwald hindurch auf eine sich weithin erstreckende Hochfläche von Weidegelände. Diese queren wir in etwa nach Osten südlich am Scheibling vorbei. Das Gelände fällt leicht ab hin zu einem weiteren lichten Wald von Fichten, wo uns ein breiter Weg aufnimmt, dem wir links hinunter zu den Astenhöfen folgen.

Die Hohe Asten ist an diesem wunderschönen zweiten Advent total überfüllt. Draußen auf der Holzterrasse wurden wieder Tische und Bänke aufgestellt, um die Massen von Gästen unterbringen zu können. Für uns findet sich in einem Stüberl tatsächlich noch ein freier Tisch. Nach ausgiebiger Rast muß ich mich endlich um mein Fußproblem kümmern. Weder Arnika noch Kältespray vermögen die nun ziemlich starken Schmerzen zu lindern. Der Rückweg hinunter zum Parkplatz wird eine Herausforderung. Es ist dennoch für mich eine tröstliche Erfahrung, daß trotz der Massen an Menschen hier oben etliche Leute Mitgefühl zeigen und einige gute Ratschläge geben, als ich an ihnen vorbei humpel. Die entscheidende Hilfe kommt aber von einer jungen Frau. Sie heißt Monika und fährt einmal die Woche zur Hohen Asten hinauf, um dort zu helfen. Sie nimmt uns drei zusätzliche Passagiere hilfsbereit in ihrem SUV mit und liefert uns in Kürze wohlbehalten und ohne weitere Schmerzen für mich bei unserem geduldig auf dem Parkplatz wartenden Auto ab. Solch eine Geste fremden Menschen gegenüber rührt mich zutiefst. Ich bin dieser hilfsbereiten jungen Frau von Herzen dankbar.

With: Heidrun, Michael
Weather:A
Stamina:   Demand:   Scenery:   Fun:   

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Letzte Startvorbereitungen am Morgen des 06. Dezembers auf dem Parkplatz. Wir folgen der Straße ein Stück weit entlang des Waldes. Letzte Startvorbereitungen eine Woche vor dem vorherigen Bild. Nach Passieren der Rachelwand haben wir am 06. Dezember einen ersten Blick auf die Maiwand (oben in Bildmitte). Im Vergleich zum vorherigen Bild die Aufnahme vom 02. Juli. Hier verlassen wir den Philosophenweg nach links in den Wald hinein. Eine Passage auf dem Weg zum Wagner am Berg (06. Dezember). Neugierig schaut die Maiwand über die Bäume zu uns herab. Die folgenden zwei Aufnahmen zeigen Abschnitte auf dem Weg zum Wagner am Berg vom 28. November. Wagner am Berg und Maiwand (06. Dezember). Ein uriger Wegweiser beim Wagner am Berg - nur für Eingeweihte (06. Dezember). Wagner am Berg und Maiwand (28. November). Der urige Wegweiser beim Wagner am Berg (28. November). Und noch ein Vergleich - Wagner am Berg und Maiwand (02. Juli).
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