Endlich ergibt sich die Gelegenheit mit in den Unfallschacht zu kommen. Luki und Alex sind schon seit dem 20. auf der
Emmahütte und haben angeblich tolle Fortsetzungen gefunden. Mit einigen Umwegen hol ich nach einer kurzen (Arbeits-)Nacht Veronika in Wien ab, Matthias ist zu spät losgefahren und wir treffen ihn in Neulengbach, wo wir alle mit der Melva weiterfahren. Auf der A1 stehn wir im Stau und reden wir grad über den Bigler und seine Dachsteinwoche, als dieser plötzlich im Auto neben uns steht und rüberwinkt! Man kann wirklich nie wissen, wer gerade zuhört :) Wir erwischen grad noch die letzte Bahn auf die Schönbergalm und gönnen uns ein zweites Frühstück auf der Emmahütte.
Dann geht's rauf zum
Unfallschacht. Luki hatte nach der letzten Tour Zweifel an der Wegvariante vom Michi und will am Orthofoto einen besseren finden. Dazu Michi:
"Ich wünsch es euch, aber ich glaub's nicht!" Als wir den Eingang trotzdem halbwegs flott erreichen, fängts leicht zu regnen an. Matthias und Veronika bauen uns einen Unterstand aus Biwaksack und Stöcken, über den wir nach der Tour noch sehr froh sein sollten! Dann geht's runter in die Höhle. Komisches Gefühl, dass hier unten vor zwei Jahren der Snowboarder gestorben ist.
Wir teilen uns in zwei Gruppen: Luki und ich erforschen einige Canyons und Schächte um einen Umgehung für den engen Canyon zu finden – erfolglos. Auch ein erschlosserter Firstgang endet nach wenigen Metern in einem Versturz. In einem nassen Schachtabstieg steigen wir fast bis zum Hauptbach der
Riesenkluft ab und kehren aus Seilmangel schließlich um. Weil hier nicht zu wenig Wasser fließt, nennen wir diesen Teil später
"Nasse G'schicht". Alex, Matthias und Veronika vermessen im engen Canyon selbst weiter und erreichen nach Aufgraben von Engstellen den Riesenkluft-Hauptbach (Schüttung einige 10er l/s). Einige Seen in der breiten wassererfüllten Passage mussten gequert werden bis schließlich Alex im Alleingang im oberschenkeltiefen Wasser bis zu einem Siphon vermaß. Aufgrund bis zur knapp davor verfolgbaren Wetterführung ist eine Umgehung wahrscheinlich.
Neue Ganglänge der Dachstein Mammuthöhle: 66.532 m (
Bericht auf www.cave.at)