Etwas unsicher sind wir schon, ob wir im
Fledermausschacht, hinten an Dieters Absturzstelle weitermachen sollen. Andererseits bringt's auch niemandem was, wenn wir nicht mehr hingehn. Wir beschließen, eine "
Aufarbeitungs-Tour" zu unternehmen. Luki, Glitzi, Michi, Silvia und ich. Auch Martin Hörzer und Bibiana Heigl kommen mit und helfen uns beim Rauftragen, leider ohne Zeit für die Höhle. Wir wollen den Hauptschacht auf jeden Fall neu einbaun. Das lange Seil ist ja bei der Rettungsaktion beschädigt worden.
Im tiefen Eingangsschacht hab ich schon ein merkwürdiges Gefühl und bin froh, endlich unten zu sein. Glitzi und ich gehn in den "
Einhändergang" (der Name ist Dieter selbst eingefallen) bis zu der Stelle, wo er vor 8 Monaten runtergestürzt ist. Mich schaudert bei dem Anblick der steilen, nassen Wand und es ist mir total unverständlich, dass wir damals beide da ungesichert raufgeklettert sind. Glitzi fragt mich, ob ich lieber schlossern oder sichern will. Ich entscheide mich, die Unglückswand selbst nochmal zu klettern. Diesmal aber mit Seil und Bohrmaschine!
Ich setze mehr Anker als gewöhnlich, was im oberen Wandteil gar nicht so leicht ist, da hier wirklich alles sehr brüchig ist. Kurze Zeit später steh ich oben an der Kante - geschafft! Glitzi kommt nach. Jetzt hab ich erstmal genug vom Schlossern und übergeb an Glitzi, der sich die zweite, noch viel brüchigere Wand hinauf kämpft, bis er in einer wilden Verrenkung das Wandfenster erreicht, das ich bei meiner ersten Erkundung kurz vor Dieters Sturz gesehn hab. Es folgt ein kleiner Gang, dann noch ein Schlot. Dort oben ist dann Ende - wir sind eher erleichtert als enttäuscht und vermessen am Rückweg diesen Teil bis zum Anschlusspunkt in der Halle fertig. Damit ist es nun abgeschlossen und wir müssen nicht nochmal her.
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